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„Wir haben Angst“. Das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ setzte Ende Oktober diese drei Wörter auf sein Cover und ließ dabei keinen Zweifel, wer mit „Wir“ gemeint ist – Juden in Deutschland. Der Terrorangriff der Hamas, der Massaker, Raketenbeschuss sowie Entführungen umfasste, betraf nicht nur die Opfer in Israel, sondern hat auch in Deutschland Folgen. Dass Juden sich in unserem Land fürchten, war der Anstoß für eine Podiumsdiskussion, bei der es um die Frage ging, was gegen Antisemitismus, also Judenfeindschaft, unternommen werden könne und welche Rolle Schulen in diesem Zusammenhang spielen. Einführend klärten Herr Barth über die Entstehung des Staates Israel und Frau Feuchter über die völkerrechtlichen Zusammenhänge des aktuellen Konflikts auf. Moderiert von Nico Gunzelmann, Sprecher des Arbeitskreises Bildung des CDU-Kreisverbands, diskutierte im Anschluss Rami Suliman, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Pforzheim, mit Volker Schebesta, dem Staatssekretär im Kultusministerium, sowie Herrn Barth. Rami Suliman äußerte sich konkret zur Situation von Juden in Pforzheim und Deutschland nach dem 7. Oktober – man erfahre zwar viel Solidarität, sei jedoch vorsichtiger geworden. Volker Schebesta hingegen betonte, dass die Schule ein Spiegel der Gesellschaft sei und die Würde des Einzelnen wahren müsse. Solidarität mit Palästina und ein Verteidigen des Terrorangriffs schlössen sich aus. Herr Barth berichtete von seinen Erfahrungen im Geschichtsunterricht und hob hervor, wie wichtig es sei, nicht nur Zerrbilder von Juden kennenzulernen, wie sie die NS-Propaganda massenhaft verbreitete, sondern auch lebendige Juden heute.

Text: S. Barth; Fotos: O. Trott

Stefan Rietbrock

fotografiert, schreibt und unterrichtet am Hebel

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