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Der Geschichtsprojekttag für die 9. Klassen wird am Hebel-Gymnasium bereits seit einigen Jahren erfolgreich durchgeführt.
Ziel ist es, den Schüler*innen an einem konkreten Beispiel zu verdeutlichen, dass Geschichte mit ihrem Lebensort und ihrer Lebenswelt unmittelbar verknüpft ist. Erst, wenn wir etwas über die Vergangenheit unseres Lebensumfeldes erfahren, bekommt unser Blick auf die Welt die Mehrdimensionalität, die uns einen kritisch-eigenständigen Umgang mit der Gegenwart ermöglicht.
Am Beispiel der Ausgrenzung und Verfolgung der jüdischen Mitmenschen in Pforzheim während des Nationalsozialismus setzen wir diese Idee der Geschichtsvermittlung in die Praxis um. Das Kulturamt und das Stadtarchiv der Stadt Pforzheim sowie die jüdische Gemeinde der Stadt unterstützen uns dabei von Anfang an mit großem Engagement und Wissen.
So nähern wir uns dem Thema, indem wir gemeinsam mit unseren Schüler*innen in die Lebensgeschichten hinter einigen Stolpersteinen der Stadt blicken, den Platz der ehemaligen Synagoge besuchen, uns im Stadtarchiv von den fachkundigen Mitarbeiterinnen Originale aus der NS-Zeit zeigen und erläutern lassen, den „Narben“ des Bombenangriffs vom 23. Februar 1945 im Stadtbild nachforschen, auf dem jüdischen Teil des Hauptfriedhofes auf eine geleitete Entdeckungsreise gehen und uns nicht zuletzt bei einem Blick über Pforzheim auf dem „Monte Scherbelino“ über das Unrecht der Hitler-Diktatur und seine Folgen austauschen.
Durch die direkte Verknüpfung von Geschichte mit ihrem Lebensumfeld ist unser Projekttag bei den Schüler*innen beliebt und trägt viel zur Auseinandersetzung mit der Pforzheimer Stadtgeschichte sowie der Bedeutung von Geschichte zum Verständnis der Gegenwart bei.

Text: B. Häfner

Stefan Rietbrock

fotografiert, schreibt und unterrichtet am Hebel