Skip to main content

Berlin-Exkursion (30.09.-03.10.)
Berlin- das ist nicht nur die Hauptstadt Deutschlands, sondern auch eine ganz besondere
historische Begegnungsstätte. Davon konnten sich die beiden Leistungskurse Russisch
(Frau Trott/Herr Pressler) und GK (Frau Feuchter) selbst auf einer viertägigen Exkursion
überzeugen.

1. Tag-Berlin wir kommen!
Nach einer mehrstündigen ICE-Fahrt in Berlin angekommen, hieß es zunächst einmal
ankommen , auspacken und Zimmer beziehen. Am Abend besichtigten wir dann das
Brandenburger Tor und schnupperten ausgiebig Berliner Luft. Auf diese Weise wurde der
Hunger mächtig angetrieben und wir machten uns auf den Weg nach Berlin-Neukölln. In
einem russisch-ukrainischen Restaurant wurden wir von Pelmenis, Roter-Bete-Suppe und
anderen Köstlichkeiten satt und konnten den ersten Tag gesättigt und zufrieden im Hostel
ausklingen lassen.

2. Tag- Berlin in seiner historischen Dimension!
Am zweiten Tag stand viel Programm an: Der Russischkurs machte sich auf den Weg zum
Karlshorst-Museum. An diesem geschichtsträchtigen Ort wurde am 8. Mai 1945
Deutschlands bedingungslose Kapitulation unterschrieben. Obwohl Berlin tief in der
sowjetischen Besatzungszone Deutschlands lag, wurde die Stadt selbst aufgrund ihrer
Bedeutung als Hauptstadt in die vier bekannten Sektoren aufgeteilt. Diese Teilung war
der Vorläufer für die spätere Teilung Deutschlands in Ost- und West und führte zur
Errichtung der Berliner Mauer im Jahr 1961. Mit Julia, unserer russischen
Museumsführerin, sind wir diesem Ereignis von den Anfängen bis zum Schluss auf die
Spur gegangen.
Die beeindruckenden Fotos und Videosequenzen, die als Dauerausstellung im Museum
zu bestaunen sind, vermittelten einen ungefilterten Blick auf die deutsch-russische
Geschichte. Vor diesem Hintergrund entstand ein kritisch-reflektierter Diskurs, der unter
anderem auch der Frage nachging, wieso doch so viele Menschen in der NS-Zeit diesen
Vernichtungskrieg unterstützten. Gab es auch Möglichkeiten, sich zu entziehen? Wir
stellten uns auch die schwierige Frage: Was hätte ich getan?
Nach vielen Eindrücken musste eine Mittagspause her und natürlich durfte ein „Berliner-
Döner“ da nicht fehlen.
Am Nachmittag trafen wir dann unsere russische Stadtführerin Lisa, die uns durch ganz
verschiedene Plätze Berlins führte: Berliner Mauer, Nikolaiviertel, Museumsinsel,
Humboldt-Universität und schließlich Checkpoint-Charlie. Den Tag beschlossen wir in
der Buchhandlung „Mnogoknig“ und deckten uns mit interessanten Büchern ein.
Der GK LK startete früh am Dienstagmorgen mit einer Führung im Bundesrat. Dort beka-
men wir Einblicke in die Arbeit der Ländervertretung auf Bundesebene und konnten zu-
dem die beeindruckende Architektur des Gebäudes bestaunen.
Am Nachmittag besuchten wir die „Gedenkstätte deutscher Widerstand“. In einem interes-
santen Vortrag erhielten wir Informationen zu verschiedenen Formen des Widerstandes
gegen die Nationalsozialisten. Neben den bekannten Attentatsversuchen wurden auch
Widerstände durch Jugendgruppen, Minderheiten und einzelne Bürger:innen präsentiert.
Unser Tag endete mit einer Spree-Rundfahrt, die uns entspannt an verschiedenen Sehens-
würdigkeiten vorbeiführte, wie beispielsweise das Bundeskanzleramt oder die Museums-
insel.

3. Tag- Es lebe die Demokratie!
Unser letzter Tag in Berlin stand ganz im Zeichen der Demokratie!
Wir starteten den Tag am Denkmal für die ermordeten Juden Europas, um der Holocaust-
opfer zu gedenken – ein Moment der Stille und Reflexion. Danach ging es weiter in den
Bundestag, wo wir den beeindruckenden Plenarsaal besichtigen durften. Besonders span-
nend wurde es beim Austausch mit Herrn Rainer Semet (FDP), mit dem wir intensiv über
die kommunale Politik in Pforzheim, die aktuelle Flüchtlingspolitik und die Mietpreis-
bremse diskutierten. Anschließend nahmen wir Herrn Semets Einladung an und bestiegen
gemeinsam die Reichstagskuppel, wo in kleinen Gruppen weiter über politische Themen
gesprochen wurde.
Zum Abschluss wurden wir im Paul-Löbe-Haus zum Mittagessen eingeladen. Ein Tag vol-
ler Eindrücke und gelebter Demokratie – inspirierend und bereichernd.

Text Christian Pressler und Sina Feuchter.

Stefan Rietbrock

fotografiert, schreibt und unterrichtet am Hebel

Leave a Reply