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Ungeachtet des trüben und kühlen Wetters Mitte Mai haben die neunten Klassen den traditionellen Geschichtstag begangen. Dieser ist seit vielen Jahren eine feste Institution am Hebel – er konzentriert sich auf die Geschichte des Nationalsozialismus in unserer Stadt. Dieses Jahr gab es eine entscheidende Neuerung: Anstatt der vollständig eigenen Planung und Durchführung setzten wir in diesem Jahr auf die Kooperation mit dem Kulturamt. Das Ergebnis hat sich gelohnt. Die Kunsthistorikerin Christina Klittich führte mit Unterstützung der jeweiligen Geschichtslehrkräfte Frau Senn-Killinger, Herr van Herck und Herr Barth jeweils durch den Tag. Die erste Etappe war das Pforzheimer Stadtarchiv. Bei der Führung konnten interessante Archivschätze wie die Ehrenbürgerurkunde für den Reichsminister Fritz Todt (gebürtiger Pforzheimer), einen wieder entfernten Stolperstein (der Bedachte betätigte sich pädophil) oder ein Stadtplan bestaunt werden, der das Ausmaß der Zerstörung der Stadt zeigt. Bereichert wurde unser Aufenthalt im Archiv durch die Arbeit mit originalen Quellen, die jeweils einen Einblick in die Stadt während der NS-Zeit boten – am Beispiel der Zwangsarbeiter oder dem Leben nach der Bombardierung am 23. Februar. A propos Bombardement: Natürlich durfte der Besuch des Wallberg nicht fehlen. Er wird im Volksmund „Monte Scherbelino“ genannt, weil er um viele Meter Bauschutt gewachsen ist, nachdem allerlei Trümmer an dieser Stelle beim Wiederaufbau aufgehäuft worden war. Den Tag beschlossen wir im Stadtmuseum, wo die Schülerinnen und Schüler interaktiv an Tablets eine fiktive Familiengeschichte recherchierten.

 

Sebastian Barth

Stefan Rietbrock

fotografiert, schreibt und unterrichtet am Hebel