Die Pforzheimer Zeitung hat zum 87. Jahrestag der Novemberpogrome eine Veranstaltung über die Bedeutung einer lebendigen Erinnerungskultur initiiert, an der sich die neunten Klassen beteiligt haben. An diesem Tag wurden 1938 zahlreiche Synagogen in Deutschland und Österreich angezündet, Geschäfte von jüdischen Inhabern verwüstet und meistens unwiederbringlich zerstört sowie zahlreiche Menschen verhaftet, geschlagen oder getötet. Der Tag steht bis heute als Fanal dafür, dass spätestens jetzt klar war, dass das nationalsozialistische Deutschland ein Zusammenleben von jüdischen und nichtjüdischen Menschen nicht mehr dulden, sondern aktiv dagegen vorgehen wollte. Was folgte, war ein Völkermord mit etwa sechs Millionen Toten. Das heutige Deutschland ist sich dieser Verbrechen bewusst und will sie nicht wiederholen, im Gegenteil. Doch was kann getan werden, um die Erinnerung an diese Verbrechen wachzuhalten? Die Pforzheimer Zeitung beantwortete diese Frage damit, dass die Journalistin und Politologin Alexandra Leibfried eingeladen wurde, die, unterstützt von der Jakob und Rosa-Esslinger-Stiftung, Schülerinnen und Schülern den Wert von politischer Bildung hervorhob. Am Beispiel von vielen Zeitzeugen betonte sie die Notwendigkeit einer lebendigen Erinnerungskultur, die jedoch eingebettet in ihre jeweilige Gegenwart ist. Angesichts all der Angriffe auf die Demokratie in unserer Gegenwart wächst die Bedeutsamkeit der korrekten Methoden der Nachrichtenbeschaffung – damit letztlich die Notwendigkeit von professionellem Journalismus. Nur so, glaubt Leibfried, kann eine Erinnerungskultur aufrecht erhalten werden, die das Andenken an die Opfer in Ehren hält.
Sebastian Barth










